Emil Berliner (1851 - 1929)
Emil Berliner hat die Schallplatte und das dazugehörende Abspielgerät, das Grammophon erfunden. Er wurde am 20. Mai 1851 in Hannover geboren. Emil Berliner wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf, ehe er 1870 – mit 19 Jahren – nach Amerika auswanderte. Dort wurde er zum Erfinder, der eine Reihe bedeutender Patente anmeldete. Seine wohl berühmteste Erfindung ist die Schallplatte, die man mit Hilfe eines Grammophons (Plattenspieler) abspielen kann.
Im Jahr 1887 meldete Berliner ein Patent auf "einen scheibenförmigen Tonträger" an, in den "von außen nach innen schneckenförmig und in Seitenschrift eine Rille geritzt und so die Schwingungen der Aufnahme-Membran analog konserviert werden." Emil Berliner selber hat dabei den Namen der "Schallplatte" erdacht. Bestandteil des Patents war auch das Abspielgerät selber, ein Vorläufer des bekannten Grammophons. Ebenfalls patentiert wurde das entsprechende Aufnahmegerät.
Die originale Schallplatte bestand anfangs aus Hartgummi. Die hohen Kosten konnten jedoch schon bald reduziert werden, indem man ein Gemisch aus Baumwolleflocken, Schieferpulver, Ruß (daher die schwarze Farbe) und Schelllack (daher die Zerbrechlichkeit) entwickelte. Bei der heißen Pressung drückte sich der Schelllack an die beiden Oberflächen und versiegelte damit die Rillen.
Emil Berliner mit Grammophon
Ab 1889 konnten dank industrieller Produktion großer Mengen neuer Schallplatten hergestellt werden. Emil Berliner verbesserte die Produktion immer weiter (bis etwa 1910). So konnten zum Beispiel beide Seiten beschrieben werden und in der Mitte wurden Papier-Aufkleber als Etikett ergänzt.
Google ehrt Emil Berliner doppelt
Der Suchmaschinengigant Google aus Kalifornien hat Emil Berliner bereits am 20. Mai 2011 mit einem Doodle auf der Startseite geehrt: es zeigte das „G“ als Grammophon, und die beiden „o“ als Schallplatten. Damit das Ganze harmisch und rund wird, sind die übrigen Buchstaben ganz in schwarz gehalten. Es ist ein elegantes Grammophon aus edlem Holz und glänzendem Metall. Klassiche, historisch, gut gelungen:
Emil Berliner Google Doodle (1): 20. Mai 2011
Google Doodle 2018
Überraschenderweise zeigt Google auch im Jahr 2018 ein Doodle zu Ehren von Emil Berliner. Diesmal ist er selber zu sehen, wie er gerade eine Schallplatte auf einem Grammophon abspielt. Dank der "fliegenden Noten" hört man fast die Musik, die in der Luft liegt.
Massenproduktion als Garant für Erfolg
Wie so oft war es also nicht nur die Erfindung an sich, die Garant für den Erfolg war, sondern vor allem die Tatsache, dass sich das Produkt in Massenproduktion herstellen ließ.
Erstaunlich, wie die Zeit voranschreitet. Zu meiner Jugend war der Plattenspieler ein fester Bestandteil meines Lebens – und heute? In Zeiten des iPod, iPad und iPhone und wie die entsprechenden Konkurrenzprodukte heißen, hat die gute alte Schallplatte ausgedieht. Oder? Wer hat denn noch einen Plattenspieler? Und wird der noch benutzt, oder steht er nur rum?
Für die, die das vielleicht nicht mehr kennen, hier ein Video, dass ein Grammophon zeigt – wunderschön, dieses Knistern und Kratzen :-)
Google hätte an diesem Tag auch den "Weltbienentag" feiern können. Auch dieses Datum liegt auf dem 20. Mai, weil im Jahr 1743 ein bedeutender Bienenforscher geboren wurde: Anton Janscha.